"diese seite ermöglicht es mir meinen gedanken freien lauf zu lassen und meine pläne rund um den jakobsweg preis zu geben. den einen wird es interessieren, den anderen nicht. so soll es sein. aber meine freunde haben so die möglichkeit meinen weg mitzuverfolgen, der bereits begonnen hat. ihr seid herzlich willkommen den weg mit mir gemeinsam zu gehen. meine gedanken zu lesen und meinen träumen beizuwohnen."

29. September 2011

grenzen, essen und sehnsuechte...

hola an euch und auch mal ein hola an alle, die hier stillschweigend lesen und auf der ganzen welt daheim sind...wie ich erfreut feststellen durfte!

bis jetzt hab ich ja nur positiv berichten koennen von meinem jakobsweg. aber gestern kam alles ein wenig anders. ich bin die letzten tage mit christian (muenchen), ina (frankfurt), erna und francisca (suedafrika) gelaufen. die abende waren immer lustig und wir waren wirklich ein spitzen team! wir uebernachteten am dienstag in der gemeindeherberge in villafranca. die herberge war etwas schmuddelig und haette und das bild haette uns gleich zu denken geben sollen. aber wir waren hundemuede und zu faul nach einer anderen unterkunft zu suchen. der ort ist sehr lieblich und liegt in den bergen. und zur belohnung des tages gab es sogar pizza zum abendessen. das essen hier ist meist immer wieder das gleiche. es gibt pilgermenues fuer wenig geld und die inkludieren meist salat oder pasta als vorspeise, abgebratenes fleisch oder fisch mit salat oder kartoffeln als hauptspeise und einen pudding, eis oder wenn ich glueck habe leckeren milchreis als nachspeise. klingt jetzt super, aber nach mehreren wochen schmeckt einfach alles gleich. und egal mit welcher nationalitaet ich waehrend meines weges ins plaudern kam....wir koennen stunden ueber essen reden, was wir uns wuenschen wuerden oder was die jeweilige spezialitaet des landes ist.

gut also am dienstag gab es eben pizza und sie war sehr lecker!! und lag mir auch dementsprechend im magen. durch das viele gehen lernt man schnell seinen koerper sehr gut kennen und weiss was man essen sollte und was besser nicht. anschliessend gab es noch eine flasche wein, weil wir uns von christian verabschieden wollten, sein bein war zu geschwollen und er wollte einen tag aussetzen. um halb elf lag ich endlich im bett (normalerweise ist um zehn bettruhe, hier war es eine ausnahme) und ich schlief relativ bald ein obwohl mein magen ziemlich am arbeiten war.....und deshalb wachte ich um ein uhr auch schon wieder auf. und begann mit meiner kleinen stirnlampe mein bett abzuleuchten, weil mir langweilig war. die freundliche herbergsdame gab uns naemlich ein bettlaken aus duennem stoff zum ueberziehen von kopfpolster und matratze. das macht man eigentlich um einen befall von bettwanzen zu vermeiden....tja pech, wenn die herberge nur komplett verseucht ist. dann bewahren einem diese laken zumindest davor gebissen zu werden, oder zumindest teilweise. ich stelle also fest dass irgendetwas zwischen bettlaken und matratze war und an schlafen war nicht mehr zu denken. ich beschloss die herberge zu verlassen bevor ich diese lieben tiere naeher kennenlernen durfte. ina war mittlerweile wach und erna und francisca wenig spaeter. sie beschlossen mich zu begleiten und gut war es, weil uns ein spanier berichtet hatte noch mehr von den lieben tieren an einer wand gesehen zu haben. also machten wir fuenf (christian wachte dann doch noch auf) uns letztendlich um drei uhr in der nacht nach nur 2 1/2 h schlaf auf unseren weg.
ich lernte, dass ich auch schlafend gehen kann und wir gingen an der strasse ca. 7 oder 9 km weiter, bis wir zu einem rastplatz mit steinbaenken gelangten. dort schliefen wir mal bis halb sieben, es war sooo kalt. dann ging es ab in die beste bar die wir finden konnten und bekamen den besten cafe con leche und frisch gebackene croissants und zu alle dem servierte uns das "santiago", der barbesitzer....was fuer ein zeichen ;)

ina und ich gingen dann noch mehr als 30km an diesem tag und nahmen uns ein privates zimmer. wir durchsuchten all unsere sachen, aber wir konnten bis jetzt keine tierchen finden und wurden auch nicht gebissen. es war gut so uebereilt die herberge zu verlassen und ich bin ab sofort auch viel vorsichtiger mit der wahl meines bettes geworden. wir schliefen die darauffolgende nacht so wunderbar...gleich 11h am stueck durch!
mittwoch war also absolut nicht mein tag, nach der kurzen nacht war das gehen ziemlich anstrengend noch dazu hatten wir eines der schwersten stuecke vor uns und durch die nachtaktion mussten wir den camino duro leider ausfallen lassen, weil es neumond gab und im dunklen der steile weg einfach zu gefaehrlich gewesen waere. aja und hatte ich schon erwaehnt dass es auch mein erster und bis jetzt einziger regentag war? ich gelangte koerperlich aber auch geistig einfach absolut an meine grenzen!! wenn ich nicht so einen grossen dickschaedel haette, haette ich an genau dieser stelle abgebrochen. ich kann mit vielen leben, aber nicht mit zu wenig schlaf und schon gar nicht mit diversen viehzeug....dazu bin ich zu sehr hygienejunkie!!!

es war gut nicht aufgegeben zu haben, wir wurden heute mit einer traumhaften aussicht ueber die berge am hoechsten punkt unseres camino in o´cebreiro belohnt. der weg seit leon ist einfach atemberaubend und wunderschoen und ich werde trotz allem ganz traurig, wenn ich dran denke dass es nur noch wenige tage sind....ich denke ein teil von mir wird auf dem camino zurueck bleiben...denn auch solche erfahrungen wollte ich machen und nicht an jedem tag scheint die sonne und es ist alles eitle wonne, nicht mal hier am jakobsweg!

2 Kommentare:

  1. Hi Isabella !

    "Junger Vater",du erlebscht ja richtig was !!!^^

    (um deine "Beinahewanzenerfahrung");o) beneide ich dich gerade mal nicht, doch um die Erfahrungen, Menschen und Sehenswürdigkeiten auf Deinem Weg schon....

    Liebste Grüße

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  2. Hey meine Liebe,

    ich kann mich nur wiederholen, du machst das super toll! Was ich aber wirklich nicht verstehen kann: Wieso ziehst du dir diese Menüs rein, wieso kocht ihr nicht selbst? ;-)

    *bussi*, Thomas

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